220310 Schwerer Unfall mit Sattelkraftfahrzeug

Melk, A1 Westautobahn, Richtungsfahrbahn Wien, km 80,5
10. März 2022, 10.30h
 
Am 10. März 2022 um 10.30 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Melk mittels Personenrufempfänger und Blaulicht-SMS zu einem Verkehrsunfall mit einem Sattelkraftfahrzeug (Lastkraftwagen mit Sattelauflieger) auf die A1 Westautobahn kurz vor der Abfahrt Melk in Richtungsfahrbahn Wien alarmiert. Ebenso wurden zeitgleich der Rettungsdienst mit mehreren Rettungsfahrzeugen, einem Notarzteinsatzfahrzeug und einem Bezirks-Einsatzleiter zu einen Verkehrsunfall mit eingeschlossenen Personen nach LKW-Unfall alarmiert.
Umgehend rückte der diensthabende Einsatzleiter mit dem Kommandofahrzeug, sowie das Hilfeleistungsfahrzeug 3 mit auf der Wache anwesender Mannschaft zum Einsatzort aus. Das Kommandofahrzeug Melk erreichte nur wenige Minuten nach der Alarmierung als erstes Einsatzfahrzeug die Einsatzstelle. Vom Einsatzleiter wurde festgestellt, dass zwei Personen verletzt wurden und diese von Ersthelfern mittels Leitern aus dem Fahrzeug befreit werden. Der Lkw lag seitlich auf dem Pannenstreifen und im angrenzendem Entwässerungsgraben. Umgehend wurde die Einsatzstelle abgesichert, ein mehrfacher Brandschutz aufgebaut und eine weitere Erkundung durchgeführt. Der bereits eingetroffene Rettungsdienst übernahm die Versorgung der beiden verletzten LKW-Fahrer. Beide wurden mit Verletzungen in ein Klinikum gebracht. Über den Dieseltank trat Dieseltreibstoff in ein Entwässerungsrohr ein und breitete sich aus. Mittels Gully-Ei konnte die Ausbreitung 50m nach der Einsatzstelle gestoppt werden. Am Tank selbst wurde der Austritt mittels Leckage-Werkzeug größtenteils gestoppt. Glücklicherweise waren keine „gefährlichen Güter" geladen. Die Ladung, Getriebeteile aus hochwertigem Metall wurde massiv beschädigt. Sämtliche Versandbehälter zerbrachen durch die massive Gewalteinwirkung. Für die Bergung wurde gemäß Autobahn-Alarmplan das Kranfahrzeug St. Pölten, sowie das Kran-Begleitfahrzeug St. Pölten nachalarmiert. Für die Bergung des Schwerfahrzeuges musste zunächst in stundenlanger und arbeitsintensiver Schwerarbeit die Ladung ausgeräumt werden. Unterstützt von einem Ladekran und mehreren LKWs der ASFINAG Autobahnmeisterei Ybbs, dem Stapler der FF Melk wurde der LKW-Anhänger von der tonnenschweren Ladung entladen. Teilweise musste mehrere Tonnen Kleinteile händisch entladen werden. Parallel dazu wurden durch die Feuerwehr St. Pölten die Schwere Bergung mittels Kranfahrzeug vorbereitet. Sämtliche Bremsen wurden gelöst, sowie die Kardanwelle entfernt. Mit Zuhilfenahme von Hebebändern und Bergetraverse wurde der LKW auf die Räder gestellt und mittels Seilwinde des Wechselladefahrzeuges Melk aus dem Entwässerungsgraben auf die Fahrbahn gezogen. Das Sattelkraftfahrzeug wurde mit der Hubeinrichtung des Kranfahrzeuges von der Autobahn auf einen nahen Abstellplatz verbracht. Danke an die Kräfte der ASFINAG sowie die eingesetzte Mannschaft der Feuerwehr St. Pölten-Stadt für die gewohnt ausgezeichnete Zusammenarbeit! 
Ein Entsorgungsunternehmen wurde beauftragt, den ausgeflossenen Dieseltreibstoff aus dem Kanalsystem abzusaugen. Für die umfassenden Entladearbeiten, sowie die Bergung mussten drei Fahrstreifen in Richtung Wien gesperrt werden. Dadurch entstand zeitweise ein 15 Kilometer langer Rückstau. Auch auf den Ausweichrouten kam es zeitweise zu erheblichen Zeitverzögerungen.

Eingesetzte Kräfte der Feuerwehren: KDO, VF, HLF3, VFA, WLF, WLA Bergung, WLA RÜST, Stapler von der FF Melk, KRAN und WLF St. Pölten mit insgesamt 20 Feuerwehrangehörigen

Rettungsdienst: 2 RTW, 1 NEF, 1 BEL vom Rotes Kreuz Melk und ASB Pöchlarn-Neuda
Autobahnpolizei mit mehreren Streifen
BH Melk mit Gewässeraufsichtsorgan, 
ASFINAG mit mehreren LKWs und Streckendienstfahrzeugen Fahrzeugen




Verfasst am 10.03 - 21:12